Geierköpfe, Eisbox (Ammergau)

Nicht so sehnlich herbei gewünscht wie die letzten Jahr, aber richtig gern angenommen wurde er, der erste Tag im Eis. Dies liegt vor allem daran, dass dieses Jahr früh die Kälte Einzug hält und das Vorbereitungstraining etwas knapp ausfiel.

David hatte schon ne Woche vorher ein paar kletterbare Fälle ausgespäht, Eisbox in den Ammergauern sollt gehen. So treffen wir uns am Sonntag an der bayrisch tirolerischen Grenze im Ettal. Mit Ski zum Fall, das Eis schaut gut aus. Mit uns auch Yvonne und Franz, die am morgen auch am Parkplatz standen, die Eisklettererwelt ist halt klein.

Die zwei gehen zur Eisbox, während David und ich uns an den Geierfall schleppen. Da der Fall problemlos in einer Länge geht, wird nicht nachgestiegen, hat a bissel was vom Sportklettern, wenn auch an Joppen kälter.


Insgesamt fühlt es sich noch a weng komisch an. Ich muss ziemlich schütteln weil das Blut gleich aus m Ärmel ist, die Bodenmannschaft protestiert....scheint etwas kühl zu sein unter dem neuen ME Federkleid :) .


David hatte letztes Jahr hier noch 2 Mixedrouten begangen. Trad ohne BH, eine links und eine rechts vom Geierfall. Das schauen wir uns noch an. Die erste ist gut mit einem Keil und einer kurzen Schraube zusätzlich zu sichern. Ergibt eine schöne Mixed Passage, die mich etwas an die erste Mixedlänge vom "Reise ins Reich der Eiszwerge" erinnert.






Insgesamt ein toller Tag an der kalten Front. Gab schön dicke Ärmel, war genau richtig für den Einstand in die Eissaison 2010/2011.

Topos findet ihr im tollen Eiskletterführer von Panico: Bregenz bis Garmisch .

Gruß Stef.

P.S.: Franz sein genialer Blog berichtet von ähnlichen Ereignissen.

Das Katzenloch, eine kleine Hommage

Begonnen hat alles vor ca. 5 Jahren. Damals war ich das erste Mal zum Bouldern am Katzenloch. Zusammen mit Andi versuchten wir uns am Däle-Klassiker Lizzy's Cheesecake. Ein paar Tage später hatte ich mir dann mein erstes Crashpad gekauft und war fortan im Winter immer wieder hier anzutreffen. Die vorhandenen Möglichkeiten im Schwierigkeitsgrad Fb 6a-7a waren (und sind) enorm. Viele Boulder waren für mich oftmals richtige Geduldsproben (Kraft und Können mussten wachsen). Alleine das Urtier hat mich auf 2 Jahre verteilt, wahr. 30-40 Versuche gekostet (manche Wutschreie dürfte man noch in Blaubeuren gehört haben).
Auch wenn über die Jahre viele Träume und Visionen zur Realität wurden, ist doch eines immer geblieben: die Liebe zu diesem besonderen Ort.

Der Klassiker am Loch: Lizzy's Cheesecake (Fb 6a):

Start rechts, über den Fussklemmer kommt man relativ gut an das 2-Fingerloch. Dann sind schmerzresistenz (tapen nicht vergessen!) und Körperspannung gefragt.



Lizzy rückwärts (Fb 6a+):

Der Boulder startet eigenlich am Riss (mit Verlängerung ein wenig schwerer (aber auch schöner)).



Two brothers watching me (Fb 6c+):

Sitzstart am markanten Loch. Über ein 2 Finger(untergriff)loch geht es mit rechts weit auf die schlechte Sloperleiste. Spannung halten, mit links auf die Zange und mit rechts (definiert/sonst leichter) weit auf den Abschlusshenkel.



Auf diesem Wege Grüsse an die Jungs und das starke Mädel aus Tübingen. Schön, dass auch andere Leute trotz Kälte und Schnee den Weg ins winterliche Blautal finden.

Frank

Zeit zum Träumen...

www.servustv.com/cs/Satellite/Article/Abenteuer-extrem-011259322622502

Schneewalzer an der WHB (25.11.2010)

Ich habe in letzter Zeit immer mal wieder versucht, den Hochzeitstanz von rechts nach links zu bouldern. Nachdem dass dann letzte Woche geklappt hat, musste noch ein neuer Start her (der HT geht auf den letzten paar Metern nach oben weg). Leisten und ein super Fingerloch waren schnell gefunden, mit der Trittabfolge war es deutlich schwieriger.



Der Boulder startet unterhalb der Endgriffe (schwarz) des HT (rechts Leiste, links Fingerloch).



Über die Schwierigkeit sollen zukünftige Wiederholer entscheiden. Ich denke, sie wird irgendwo zwischen Fb 6c und 7a liegen.

Also, Schuhe und Matte packen und ab an die Burg!!!

Frank

Bouldern im Allgäu

Frank bouldert Roofus Fb 7a+ im Allgäu am Kammeregg.
Mehr Infos findet ihr im Boulderführer Allgäu-Block von Ulrich und Harald Röker.

Bouldern an der WHB in Ulm (18.11.2010)

Die guten Bedingungen heute zum Bouldern an der WHB genutzt. Neben dem Hochzeitstanz noch was neues probiert (klappt noch nicht ganz).

Der Hochzeitstanz (Fb 7a)



Die beiden nachfolgenden Videos stammen vom letzten Donnerstag (Location: Katzenloch).

Urtier (Fb 6c)



Namenlos (ca. Fb 6b)



Viele Grüße,

Frank

Klettern im Blautal

Es naht der Winter und es ist noch ein mal ein paar Wochen schönes Wetter ohne viel Niederschlag.
Hier im Blautal bietet sich die Untere Peilerwand perfekt an um einen kurzen Zustieg zur Wand zu haben.
Wir nutzen die antrainierte Kraft des Sommers und können hier tolle Routen klettern.
Andrea macht ihre ersten Routen im 6ten Grad und ich genieße u.a. Archaische Impulse 9-/9 und Korsika Dreams 9
Nun ist es aber recht frisch und es steht die Bouldersaison vor der Tür.
Allers in allem ein tolles Jahr Sportklettern 2010.

Grüsse Andrea und Axel

Bouldern am Kammeregg / Allgäu (05.11.2010)

...war diesmal deutlich angenehmer als vor einem Jahr. Damals musste ich mich mit meinen Crashpad auf dem Rücken durch teilweise hüfthohen Schnee quälen, um dann am Fels ankommend festzustellen, dass die Boulder nass oder die Ausstiegshenkel mit Schnee bedeckt waren.
Heute waren die Verhältnisse perfekt. Alles trocken, angenehme Temperaturen und ein zweites großes Pad (Dank an Brigitte und Thomas: "Habe es gut behandelt") sorgten für ungetrübten Spass an der Bewegung.





Den Boulder Colltex hatte ich früher immer mal wieder probiert, konnte den Abschlusshenkel allerdings nie erreichen. Heute plötzlich ging's (hat mich tierisch gefreut, wie man sehen kann).



Troubadure rechts daneben, bin ich letztes Jahr schon mal gebouldert (mit einer Matte und der alten Matratze (liegt da oben herum) als Sicherheit).



Die Schwierigkeit beider Boulder ist extrem von der Körperlänge/Reichweite abhängig. Ich denke, dass beide im Bereich Fb 6c (Colltex einen Tick schwerer) liegen dürften (für Mädels & Jungs unter 1,80m geht es wohl Richtung 7a). Schwierigkeiten hin oder her, beide Boulder gehören zum Besten, was man bei uns finden kann.



Hunger und dicke Arme führen mich dann schließlich zurück ans Auto. Der Brotzeitplatz ist dann auch schnell gefunden.



Vom Parklatz aus erreicht man in einer guten Stunde den Gipfel des Grünten. Egal wie oft man schon auf dem Wächter des Allgäus war, der Ausblick ist immer wieder toll und lädt zum Verweilen ein.





Viele Grüße,

Frank

Tessin

Ein paar Impressionen aus dem herbstlichen Tessin von letztem Wochenende.

Sektor Danilo in Cresciano.





Jedes mal wieder toll, der Block 2 im Sektor Cubo.





Maronen soweit das Auge reicht.





Sektor Deliverance (Block 35) in Chironico.





Brigitte in ihrem Boulder.









Viele Grüsse,

Brigitte und Frank

Verdon 2010

Nachdem ich vor ein paar Monaten auf ein altes Video (http://www.youtube.com/watch?v=iQs3XMYDucs&feature=related) über das Klettern in der Verdonschlucht gestoßen bin, war klar: DA WILL ICH HIN!!!
Chris kannte die Region schon, allerdings hauptsächlich vom Sportklettern her. So sind wir Ende September für 2 Wochen Richtung Südfrankreich aufgebrochen. Die nachfolgenden Bilder sollen euch einen kleinen Einblick in das Erlebte geben.

Die meisten Routen in der Schlucht erreicht man von oben. Man "rödelt" am Parkplatz auf, läuft zur zentralen Abseilstelle und los geht's. Es gibt Tage, an denen man den Tiefblick genießt und solche, an den man auf allen vieren vor dem Abgrund kauert und nicht nach unten will.



Chris an der Abseilstelle im Sektor Totem. Die gleichnamige Tour (7a) beginnt mitten in der Wand über einem riesigen Dach. O-Ton Markus (der mit Fine auch ein paar Tage da war): "Wenn der Vorsteiger weg ist, kommt man sich vor, wie der letzte Mensch auf diesem Planeten".



Fine und Markus in der letzten Seillänge der À Tout Coeur (6b+).



Die Route Zigo Zago (7a) am Pas de la Baou, wartet gleich in der ersten Seillänge mit toller und steiler Wandkletterei auf.





Am folgenden Tag hatten wir das Glück, Julien Millot kennen lernen zu dürfen. Er ist einer der besten Slackliner Frankreichs und war gerade damit beschäftigt, eine (für ihn kurze) 20m Highline aufzubauen.






Im gleichen Sektor hatten Freunde von Julien einen Pendelsprung eingerichtet.
Einen jungen (recht "brav" aussehenden) Deutschen auf die durchgeknallten Franzosen ansprechend, grinst er mich an und gibt mir zu verstehen, dass er heute morgen auch schon gesprungen ist. Daraufhin legt er seinen Gurt an, lässt sich ins Seil einbinden und...







Ein paar Tage später machen wir dann unser Schlauchboot klar und shippern mit diesem einen Teil des Lac de Sainte Croix schluchtaufwärts. Von den Tretbootfahrern werden wir nur so lange belächelt, bis wir unser erstes Bier aufmachen.











Das klettertechnische Highlight unseres Urlaubs ist sicherlich die Serie Limitée (7a) auf der linken Schluchtseite. Nach Überquerung des Flusses warten 8 tolle Seillängen auf die Bewerber.












Auf der Rückfahrt legen wir noch einen kurzen Zwischenstop in Sisteron ein. Das Gebiet bietet neben toller Plattenkletterei auch überhängende Risse, wie man sie sonst nur von Granit- und Sandsteingebieten her kennt. Einziger Wehmutstropfen: der lange und sehr beschwerliche Zustieg :-)





Was für ein schöner Flecken Erde, der mich garantiert nicht zum letzen Mal gesehen hat.

Verdoneske Grüsse,
Chris und Frank

"zentrales Ostcouloir" - Finsteraarhorn 4274m

Das Finsteraarhorn zählt eher zu den weniger gut erreichbaren Bergen des Berner Oberlandes, warum also sucht man sich so einen weit entfernten Muggel zum Klettern aus....ums mal vorweg zu nehmen David ist schuld :) .... wie kam's?

Ich fahre mit David ins Berner Oberland, das erste mal zusammen auf Tour, sein Ruf nicht nur gut sondern auch zäh zu sein eilt ihm voraus. Ich hatte also auch ambitionierte Ziele am Mönch und dem Jungfraujoch vorbereitet. Dazu war aber Voraussetzung, dass wir die Bahn auf die kleine Scheidegg noch bekommen. Da es aber sicher dort nicht nach Luzern geht wo es auch nicht angeschrieben steht und als man dann doch dort ist, noch etwas auf der Autobahn parkt war schnell klar, Bahn adieu. Beim stöbern im BOL Führer schreit David auf...Finsteraarhorn Ostwand EB 1904, das ist krank da müssen wir hin. Hey cool denk ich, schon lange auf meinem Programm und kein Stress mit der Bahn.

Wir kommen mit der Dämmerung am Grimselhospiz an, ein letzter Blick aufs Finsteraarhorn, großer Gott ist der Klapfen weit weg. Essen, Bier und eine kurze Nacht im Caddy, dass sind die Eindrücke vom Grimselhospiz, um 2:30Uhr ist wecken. Bis alles gekocht und gerichtet ist, wirds 3:30Uhr, dann gehts zu Fuss den Grimselsee entlang. Eine kurze Boulderstelle und wir sind auf dem guten Fussweg. Ewig geht es dahin, bis wir kurz vor Sonnenaufgang an der Lauteraarhornhütte stehen. Scheiße 200mH zu viel gelatscht, also über Leitern wieder runter zum Gletscher. Nun fangen die Berge um uns an zu Leuchten, der Tag erwacht.

Da ist auch die Wand die wir zu durchsteigen im Sinn haben. "Tiese Wand ta schaut aba garstig aus"-ist so der erste Gedanke. Wir überlegen kurz ob wir uns ins Aarbiwak legen und den Durchstieg visualisieren, da wir aber gewichtsoptimiert unterwegs sind, fehlt der dicke Schmöcker für eine ordentliche Visualisierung, also doch "old Style".

Nun sind wir mittlerweile dem Berg so nahe, wie man normal einem Berg nahe ist wenn's los geht. Nur dass wir schon 4 Std. Gelatsche in den Füßen haben.

Langsam wird es aber Zeit, dass wir uns überlegen wo wir eigentlich durch die Wand klettern wollen. Es drängt sich eine Line auf, das steile Couloir direkt links des nördlichen Ostwandpfeilers. Eine Tour die erst 1983 durch Germain und Steiner eröffnet wurde.

Doch vor wir der Vorfreude vollen Lauf lassen, muss der zerschrundene Gletscher des Kessels zw. Studerhorn und Finsteraarhorn überwunden werden, David ist der Wegsucher und finden den perfekten Durchgang auf den ersten Versuch. Mittlerweile ist die 1200m Wand sehr nahe. Nun gut ist auch schon 11Uhr.

Immer steiler wird der Weg, bis dann die Steigeisen an den Fuß müssen und zu den Eisgeräten gegriffen wird. Der rechteste Eisschlauch links neben der Rippe ist unser Ziel, sieht sehr genial aus, mal sehen ob es seilfrei geht.

David grinst, ihm geht es prächtig. Mich plagen etwas Krämpfe, da ich scheinbar zu wenig getrunken habe. Nichts was man nicht mit einem Seitbacherriegel bekämpfen kann, hmmmm lecker lecker lecker.

Ja nun gibt es erst mal wenig Vorkommnisse. Wir klettern zumeist Seilfrei durch die Eisschläuche und durch die Firnfelder. Oft recht save, manchmal auch etwas riskant. Mei 70°-80° haben die meisten der Eisaufschwünge halt schon, aber die Qualität ist oft sehr gut.

Nach solchen Aufschwüngen kommen aber immer wieder Felder, die sich auf 50° zurück legen und zum Ausruhen einladen. Wir kommen gut vorwärts und sind deutlich schneller als angenommen.

Nach der Wandmitte zieht das Gelände nochmal merklich an. Es wird durchweg steiler. Nun muss auch das erste mal ein Seil her, wir Versuchen einen senkrechten Eisaufschwung direkt zu klettern, die Eisschicht ist aber hohl und auf über 5m abgelöst. Das ist nicht lecker. David umgeht die Stelle über eine heikle Mixedpassage bei schlechter Sicherung.

Langsam spüren wir auch dass wir uns schon über 12 Std. anstrengen. Die Augen suchen bereits die Umgebung nach möglichen Biwakplätzen ab.

Auf 4000m Meter finden wir einen idealen Platz. Ein Schneegrat läd ein sich zu vergraben und ein großer Stein bietet Schutz nach oben. 3 Sterne Delux Biwakplatz. Wir schaufeln schnell eine Plattform für 2 Personen. Nach dem Abendessen ist schlafen angesagt, da es doch nicht so unbequem ist, kommt doch einiges an Erholung dabei rüber, ist sicher nicht verkehrt.

Morning has broken, like the first mornig..... Sonneaufgang auf 4000m:

Da schnurrt auch schon der Kocher, David hat den Platz an der Kochnische, also kann ich noch a bissel im warmen bleiben, gääähn....schön.

So, nun geht es wieder los, was wir noch nicht wissen, das Schwerste wartet noch auf uns. Am Abend sah es so aus, als könne man den senkrechten Eisschlauch nach oben hinaus verfolgen und so an den Gipfel gelangen. We will try.

Da es aber erstens anders kommt und zweitens als wie man denkt. Stehen wir eine Seillänge weiter vor der Sackgasse. Schöner Scheiß!

Das Eis nach oben ist nur locker an den Fels gepappt und wenige cm dick. Eine Felsumgehung sieht nicht einladend aus und die Sicherungsmöglichkeiten sind mau. David versucht die einzige Möglichkeit. Ein gewagter Quergang nach rechts in leichteres Gelände.


Ein Riss setzt an, ein Freudenschrei verrät dem im dunkeln gelassenen Sicherer, dass er wohl einen Weiterweg vermittelt. Cool sogar frei kletterbar. David sucht sich nach der Glanztat einen gemütlichen Standplatz.

Ich darf nun die letzte schwere Länge klettern. Eine Rinne mit einem vereisten Riss in der Mitte. Eigentlich sehr geile Kletterei und gut ab zu sichern. David braucht nicht mal Eisgeräte. Nun riechen wir den Gipfel. Und haben Luft unterm Pürzl.

Die letzte Länge, klassisches Kombiniertes Hochgebirgsgelände, nosos Problemos.

So jetzt sind es noch 10m zum Gipfel. So richtig frisch sieht das Gipfelteam nicht mehr aus, muss es aber ja gar nicht, wir sind ja gleich am Auto....ähm so in 8 Stunden.


Normalweg des Finsteraarhorns runter bis zum Frühstücksplatz, dann den den Südgrat parallel bis unter die Gamsschlicke. Wir haben richtig Glück es ist noch nicht so weich, dass wir vollständig einbrechen. Alles andere wäre ein Debakel.

Die Gamsschlicke ist ein Übergang auf den Studergletscher, früher wohl üblich ist es heute ein regelrechtes Kanonenrohr mir ziemlich viel losem Dreck aller Gesteinsarten. Nicht nur anstrengend sondern auch gefährlich. Wir gehen etwas rechts um nicht genau in der Rinne zu sein. Bald sind wir oben und sehen den letzten Gegenanstieg für heute, das Oberaarjoch. Aber erst geht es von der Gamsschlicke runter. Die Spalten trotzdem etwas im Auge behalten. So ganz Spaltenarm ist es hier nämlich nicht.

Der Anstieg ans Oberaarjoch müsste jetzt echt nicht mehr sein, aber hilft ja nicht. Vom jammern werden die Sättel selten niedriger...wobei bei dem momentanen Gletscherschwund muss man nur lange genug warten :) ... naja gar ned so lustig.


Hier sieht man den Oberaarsee, von nun an ging's bergab, 6km wenn ich mich nicht irre.

Nun haben wir aber auch eine Spur und die Vorgänger haben dankenswerter Weise die meisten Spalten mit Löchern gekennzeichnet. Die Spur wurde nicht dünner also kein Grund zur Sorge.

Am See angekommen noch einmal richtig Pause. Vor es dann die 2,5 h zum Auto geht. Dort waren wir dann ziemlich fertig um kurz nach 20 Uhr. Nicht mehr so richtig taufrisch und auch a bissel müde, vor allem aber hungrig. Letztes Problem lässt sich locker am Fuss des Grimselpasses im Gasthaus "Urweid" beheben. Was für geile Fleischbrocken.... .

Ohne Frage eine alpinistisch hochinteressante Tour auf den höchsten Berner mit den Hauptschwierigkeiten weit oben auf über 4000m. Mir kam sie etwas schwerer vor als die Ginat an der Droites, vor allem im Kombigelände.
____________________________________________________
Facts:
"zentrales Ostwandcouloir" - Finsteraarhorn 4274m
1200m Wandhöhe - Eis bis 85° Mixed bis M4-5 (2Sl)
EB: Germain und Steiner 1983 bis grauer Turm dann über die Tour von 1904.
(Da etwas schwerer wie die Ginat gesamt ca. AS-
Vergleichbar mir der direkten Haston-Eistrup)
Guter Biwakplatz auf 4000m vor dem Hauptschwierigkeiten
Kletterzeit: 10-15 h nach Verhältnissen;
8h Zustieg zur Wand; 8h Abstieg zum Auto....Sorgt definitiv für
ein ausgefülltes Wochenende!