13.03.2010 "Haffroute" Aggenstein Nordostwand

Wie Alban bereit erwähnte wurde die Haffroute bei uns immer so als Ausweichtour gehandelt, bereits 1905 Erstbegangen, was könnte uns daran reizen. Nun dass die Alten durchaus was gerissen haben bestätigt sich auch durch diese Tour mal wieder. Nach dem Alban dieser Tour im Winter das Gütesiegel "must do" im Allgäugras verlieh, wollte sie auch ich unternehmen. Zu Spannend klang was er von sich gab.

Ich fragte diesmal Franz ob er mit mir Klettern wolle, ein sehr aktiver Könner aller alpinen Disziplinen aus München (Moaddsgaude) Fand ich dann echt spitze, dass er mir zusagte und so suchte ich eine Kletterei, dies vielleicht nichts ganz alltägliches ist. Irgendwie fügte es sich dass Alban und Tobi am Mittwoch die Lumumba gingen. Das wollte ich nun auch. Irgendwie entfiel mir aber dass diese Tour ja nur 3 SL hat, dass war uns dann doch etwas zu wenig. Und so kam auch wieder die Haffroute ins Gespräch.

Am Samstag ging es also mit der Breitenbergbahn los, im Gepäck die Topos von allen Aggenstein Nordrouten und diverse allgäu spezial Sicherungsmaterialien (grassproof). Der Zustieg ist mit Bahn ja rentnerfreundlich, so stehen wir um kurz nach 10Uhr dann beim Einstieg, so dass wir noch zeitig kurz nach halb elf zum los klettern kommen. Ach genau, wir entschieden uns erst mal für die Haffroute, ist noch Zeit, können wir immer noch ans Lumumba.

Los gehts in der Haff mit einer kurzen aber knackigen Einzelstelle auf einer Platte. Hier ist gleich etwas Präzision mit den Eisen gefordert. Aber mit einem Bohrhaken auch gut gesichert. Kurze Grasrampe und ich stehe auf dem Absatz wo Alban nach links gequert ist. Leider ist bei uns die Eisglassur nur 2-3mm dick und Teilweise schon abgeplatzt. Dass lassen wir mal lieber. Ich schlage einen Snarg in ein Graspolster und wende mich rechts einer steilen Verschneidung zu an deren Ende ich einen alten Flachhaken erkennen kann. Bald bekomme ich einen 2er Cam ins sichere Gestein und kämpfe weiter durch die brüchige und etwas lose Gesteinskonsistenz. Links immer auf der grauen Platte anzustehen erfordert etwas Präzision. Gelegentliche Minigrasbuschel helfen ungemein. Bald kann ich den Haken klippen, er ist dankenswerter Weise ganz gut und ein kurz darauf gibts noch ein Fixkeil, ist ja fast "Blähsier".



Noch ein Guter Profilhaken und es geht in eine sehr schwere Querung, M6 schätze ich, eher M6+. Ein weiterer Fixkeil der nun aber nicht so vertrauenerweckend ausschaut. Ich klemme den Gerätekopf in den Riss und muss mich richtig Lang machen um einen rettenden Riss zu erwischen. Der Riss ist Stumpf...also noch a bissel und ich komme an den Grasbuschel....dann macht es aber schon "zeng", der Gerätekopf ist aus gekommen und ich hänge am Anfang der Verschneidung. Der alte Keil kam auch gleich mit. Also die 10m wieder hoch, diesmal gabs einen kleinen Camalot (C3 gelb) und das Gerät etwas besser verklemmt und mit m Arschlecken hat es in den Grasbuschel gereicht. Der Weg zum Stand an den 2 Normalhaken war nun nicht mehr schwer. Diese lassen sich gut zu einem soliden Stand ausbauen.
Franz steigt schnell und ohne Flugeinlagen sehr souverän nach und ist bald bei mir am Stand.



So diese Länge hat jetzt recht viel Zeit gevespert, wir müssen etwas auf die Tube drücken.
Franz legt die beiden nächsten Längen Zusammen, ein kurzer Aufschwung am Anfang wird mit einem Grashaken und einer kurzen Eisschraube gesichert, der Rest ist Wühlarbeit...Bodenlose in diesem Fall.



Franz findet nach 70-80m an der Kante zur steilen Wies runter nach einigem Graben einen Ringhaken und passend dazu einen Riss für Keil und Friend. So gesichert freue ich mich nun nicht mehr wühlen zu müssen, sondern Klettern zu dürfen.



Ich steige in die Grasrinne ein. Irgendwo in der Mitte gibt's mal einen Grashaken, der schlieft singend ins Getorfte, gutes Gefühl gut ausgerüstet zu sein Smile . Ich gehe nun nicht zu dem geklebten Haken links, sondern steure direkt die offensichtliche Schwachstelle des nächsten Felsriegels an. Beim entfernen des Schneebalkons, kommt auch der BH zum Vorschein, den Alban vorbildlich mit der roten Schlinge markiert hat.



Franz darf sich mit den von mir ausgelösten Spinndrifts rumschlagen, wie im richtigen Gebirge Smile ....

Gerade hoch is mir jetzt doch etwas zu heikel und ich klettere rechts auf einen kleinen Grasbalkon. Hier lässt sich noch ein guter 2er Camalot legen (etwas den Dreck weg schaben aus der Rinne). Dann geht es in eine Steile Grasrinne, Die Beine nach rechts pendeln, 2 mal anreißen und das war es schon, oben sieht man schon den BH mit der roten Schlinge etwas deplatziert mitten in dem Felsriegel.

Franz startet nun durch den Felsriegel. Für uns gar keine Frage, mitten durch die steile Grasnabenwand muss der Weg gehen, und wenn nicht... auch egal, wir klettern da weils lustig ausschaut.





Franz ist wieder im Wühlbertieb bis er endlich das Gerät in solides Gras schlagen darf. Tschuk, Tschuk, tönt es zu mir runter....ohjeär, Qualitätsgras, das hört der Allgäuer gleich.....



Deshalb geht das jetzt auch recht schnell. Ein 2er Cam geht noch ins Gestein, und Franz hat solch einen Gefallen an meinen alten Nomic Hauen gefunden, dass er nur noch die zum Sichern her nimmt und die BH links liegen lässt Big Grin .



Als dass Seil straff ist steige ich einfach nach, aber Franz ist mittlerweile im brusthohen Schnee der Ausstiegsrinne und da gibts nix Standmöglichkeit. So Klettern wir also dann die Haff in 4 Seillängen, das geht auch recht schnell und immer mit guten Ständen, oben hängt nämlich auch ein BH.
Aussehen tust aber wie der Yeti persönlich nach der Wächte.



Da wir in der Abschlussrinne den BH noch fanden, kann man die Haff erstmal abseilen bis zu dem Haken mit der Roten Reepschnur (haben oben 2 Karabiner hinterlassen). Dann zu dem Klebehaken mit der gelben Schnur und von da mit 55 + m in die steile Wies. Da ich mir wegen dem Triebschnee nicht sicher war, sind wir mittels Eissanduhr zum ersten Stand der steilen Wies und dann problemlos zu den Rucksäcken und Ski. Wie wir unten waren, wars dann aber schon 16Uhr und so verzichteten wir auf Lumumba und schauten dass wir mit unseren Ski ans Auto kommen, was ja am Aggi dankenswerterweise recht zügig geht.

Grüße Stef.

Topo Haffroute, mit den von uns gefundenen Haken:



Facts:
-Aggenstein NO-Wand "Haffroute" (M6 in Variante sonst M3-M5 bzw. WG3-WG4 (nach Mösbauerskala).
-260m, 4-7 Seillängen (je nach dem)
-Ansprechendes Allgäumixed mit Abenteuercharakter, mmn. aber (ausser der Varrinate in der ersten SL) deutlich leichter als der Isidor-Hacker und durch die paar BH an ein paar Ständen schon entschärft. Aber nix für Anfänger.
-EB: Robert und Heinrich Haff 1905
-Ausrüstung: min. 55m Seil, Eisgeräte usw., 1 Snarg, 2 Eishaken (Spectre-Ice-Piton), 2 kurze Schrauben, kleines Hakensortiment, Camalot C3: 2 (gelb), Camalot C4: 0,4-2, Spaß an Graspolstern zu klettern.

Finale & Monaco

15.3. - 21.3.

Nach der Woche Dänemark hatte ich noch einmal eine Woche Urlaub und Frank auch.
So hat es uns nach der vielen Kälte der Eiskletterzeit Richtung Süden gezogen.

Nach einer etwas längeren Fahrt als nötig wegen einem kleinem Defektes am Auto ging es weiter nach Finale. Dem ersten Klettergebiet der Reise.

Frank legt Hand an. Die Routen sind alle im moderaten Schwierigkeitsgrad und wir erfreuen uns an den vielen gut gesicherten Routen.
Der Übernachtungsplatz hat eine der besten Aussichten über Finale. Hier schmeckt Bier und Wein extra fein.
EIn Klassiker. Der mehrere Sl lange Meerquergang.


Nach diesem Schmankerl sind wir dann weiter und haben uns über MC noch ein bisl ausgepowert.
Klettern, eine wilde Stadt und das Meer.
So darf das Jahr weiter gehen und eines ist sicher. Wir kommen wieder.
Land, Leute, Felsen, alles war wieder mal perfekt.

Schöne Grüße Frank und Axel.

Dänemark Urlaub

Mal etwas andres sehen ausser Berge.
Dies war unser Ziel der Woche vom 6.3.bis 13.3. in Dänemark bei Hvide Sande.

Nach einer langen Anfahrt von 1200km haben wir unser kleines aber feines Haus bezogen.
Unsere beschäftigung denn ganzen Tag waren lange Spaziergänge am nur 500m entfernten km langen Sandstrand.
Gutes Essen, dicke Bücher, und viel faulenzen.


Selten gibt es dieses Bild, raues Meer, frischer Wind und "Schnee".
Stunden am Strand, viele Lochsteine wurden gefunden.
Das Bad im Meer ... .
Ja, es war a bisl frisch. Die Aufwärmstunden am Kamin danach waren umso schöner.
Ausblick.
Wo gehts denn jetzt hier lang. Unsere Spaziergänge dehnten sich zu wahren Wanderungen aus.



Der Abschied vom Haus. Es war eine tolle Woche die bei der Heimfahrt noch mit einer Besichtung Hamburgs gekrönt wurde.

Viele Grüße Axel.