23.05.2010 Nadelhorn (4327m), Walliser Alpen

Da sich, vor allem im Hochgebirge, der Winter tapfer verteidigt, haben Kerstin und ich beschlossen noch einmal die Bretter die die Welt begleiten auszupacken. So ging es am Samstag Mittag mit Skistiefeln und Skiern am Rucksack von Grasenried im schönen Oberwallis Richtung Bordierhütte. Im Rucksack waren auch Essen und Kocher, dann normalerweise ist die Hütte erst ab Mitte Juni bewartet.



Durch einen schönen Lärchenwald auf gut angelegtem Weg geht es bis Alpja, hier knapp über 2000m kann man die Ski anschnallen und über mehr oder weniger batzigen Schnee Höhe gewinnen.



Die Nassschneelawinen aus den Wänden rechts sind Augenscheinlich alle abgegangen, was der dünnen Schneedecke durchaus gut tut, so kann man oft über den weichen Lawinenschnee gehen.



Kurz vor der Bordierhütte schnallt man die Ski noch einmal kurz ab, um ein felsiges Steilstück zu überwinden. An der Hütte gabs dann ne große Überraschung. Nicht nur dass recht viel Leute da waren, die Hütte war auch bewartet. Der Wirt sah es zwar nicht gern, dass man unangemeldet aufgetaucht ist, zeigte sich aber sehr kooperativ. Die Hütte welche normal erst ab Mitte Juni bewartet ist, wird gerade umgebaut und vergrößert, deshalb war der Wirt auch oben. Nach dem z'Abig glühte die Mischabelgruppe noch einmal auf vor es ins Nachtlager ging.



Um 3:30Uhr ist Wecken, geschäftiges Treiben in der Hütte. Bald sind die 7 Sachen gepackt und etwas z'Morgen eingenommen, dann kann es los gehen. Die ersten paar hundert Höhenmeter noch im Dunkeln aber schon vor dem Bruch wurde es hell. Der Bruch ist gar kein Problem und kann mit Ski an den Füssen bequem begangen werden. Noch vor wir auf dem Gletscherplateau sind wird der 4000er Reigen um uns von der ersten Sonne bestrahlt.





Wir Überqueren den Gletscher und steigen rechts des Windjochs zu diesem hinauf, fast auf Höhe des Jochs gibt es eine Brücke die über einen kleinen Schrund führt und man erreicht das Joch. Es lohnt sich nicht die Ski mit über den Schrund zu nehmen.







Den Grat entlang geht es mit Steigeisen hervorragend, die zwei Seilschaften vor uns kommen uns bald entgegen, unmöglich dass sie auf dem Gipfel waren. Tatsächlich haben sie sehr früh am Grat umgedreht, da es ihnen zu sehr vereist war.





Ich wollte es mir aber auf alle Fälle anschauen und empfand es nun als recht griffige Verhältnisse, aber jeder muss seine Entscheidungen fällen und tragen.
Nun hat es sich ziemlich gezogen bis an den Gipfel, wir waren halt beide nicht gut akklimatisiert und der Gipfel ist schon deutlich über 4000m (4327m). Am Sattel kurz vor dem Gipfel deponieren wir die Rucksäcke und gehen an Gipfel. Kurze Kombinierte Kletterei im II.-III. Grat Leitet einen an das kleine Gipfelkreuz. Es ist eine grandiose Aussicht, der Dom als könnte man rüber langen, das Matterhorn halb in Wolken, das mächtige Weißhorn und in der ferne der Mont Blanc. Leider hab ich meinen Foto am Rucksack hängen lassen, naja egal, die schönsten Bilder hat man eh im Kopf.

Im Abstieg lasse ich Kerstin 2 mal ab bis zum Sattel und klettere selber Rückwärts runter. Nun geht es auf der Aufstiegsspur wieder hinunter.



Bald kommen wir an unseren Ski an und haben noch recht gute Verhältnisse zum Abfahren.



An der Hütte gibt's für jeden noch ein Radler und schon schauen wir dass wir Land gewinnen. Nun ist der Schnee sehr schwer und batzig, aber man weiß jetzt zumindest warum man Bergstemme übt :) .

Nach einigen sehr bösen Feindkontakten (Steine) noch vor Alpja entscheiden wir die Ski schon bald an Rucksack zu nehmen. Nun geht es aber mit Turnschuhen ins Tal. Noch als Tipp, 500m nach Alpja erst den Weg nach Grächen nehmen und dann nach Grasenried, der Weg direkt nach Grasenried ist mit schwerem Rucksack echt unangenehm.

Nun war es wohl das letzte mal dass für diese Saison der Ski herhalten musste und jetzt darf's auch Sommer werden. Dennoch ein echt schöner 4000er, gerade als Skikombi.

Grüße Stef und Kerstin.