Ulmer Jungs bei Terra X

Ein ziemlich stolzer Ulmer Junge beglückwünscht seine 2 Kammeraden zum erfolgreichen Start ihrer internationalen Fernsehkarrieren (mal im ZDF zur besten Fernsehzeit zu sein, wäre toll gewesen; aber auf der Ostlerhütte 3 Tage lang kostenlos saufa, fressa ond mid de Hubschrauberla spiela, ein Traum für jeden Schwaben...).

http://www.zdf.de/Terra-X/Expedition-Deutschland-Geologische-Zeitreise-mit-Colin-Devey-durch-500-Millionen-Jahre-Erdgeschichte-2-30964866.html


Reaktion auf die Veröffentlichung der internen Kommunikation zw. Tobi und Walter

http://www.walter-hoelzler.de/news/routeninfos-im-internet/

Zu den Bewertungen:
Ich war ehrlich gesagt schon etwas überrascht als ich im Rahmen des Erstellens des neuen Eiskletterführers mit bekommen habe, dass sich meine beiden Kollegen Rainer und Walter dazu entschlossen haben ihre Routen am Rubihorn nicht oder nur wage zu bewerten. Das ist aber letztlich ihr recht. Ob das gut ist oder nicht will ich gar nicht beurteilen.

Warum ich aber eine Tour nicht Bewerte weil die Bewertung von den Verhältnissen abhängt erschließt sich mir nicht. Hat man bessere Verhältnisse als der Erstbeher --> Glück gehabt, schlechtere --> Pech gehabt. Zeigt es sich das bei der Erstbehung ungewöhnliche Bedingungen geherscht haben, kann man das ja auch nachbessern. Das ist in den ganzen Gebieten in denen ich bisher war so und ich denke das bleibt auch so.

Zu den anderen Punkten:
Mich Persönlich stört es auch wenn schon die Placements für Keile und Friends in Topos eingezeichnet werden, aber Fixes Material in einer Tour gehört meiner Meinung nach in ein Topo. Das ist ja schon seit 50 Jahren in sämlicher Führerliteratur so und schmälert auch den allgemeinen Abenteuercharakter meiner Ansicht nach nicht. Wahrscheinlich wäre es abenteuerlicher wenn man nicht die ganzen alten Touren mit moderen Bohrhaken zupflastern würde und lieber die Infopolitik darüber so gestalltet dass sie auch einschätzbar bleiben.In einem bin ich aber voll Walter seiner Meinung, man muß nicht jedes mögliche Placement Fotografieren und beschreiben.

Zu den Verhältnissen:
Jahrzente hätten sich die Bergsteiger die Finger danach abgeleckt zu wissen ob es sich lohnt in ein Gebiet zu fahren oder ob es besser ist sich daheim um die Familie zu kümmern und so seine begrenzte Zeit besser zu verwenden. Gerade jetzt wo wir darauf sensibilisiert sind möglichst wenig Resourcen zu verbrauchen, soll jeder wieder 600km nach Chamonix mit seiner Karre kurven um fest zu stellen es war ausser Speßen nix gewesen! Das finde ich eine sehr elitäre Haltung, welche ja gern von den Local in ihrem Heimatgebiet für sich beansprucht wird. Ich gebe ganz offen zu: ich bin an das Supercouloir gefahren weil ich im Internet gesehen hab das es gute Verhältnisse im Direkteinstieg hat! Ich mache das so und gebe deswegen auch andern Infos zu Touren in meiner Heimat.

Niemand zwingt einen zur Veröffentlichung der Verhältnisse die er in einer Tour vorgfunden hat! Aber dann soll man das Internet auch nicht für sich selber nutzen. Aber so ist der Mensch halt, er legt es meistens einseitig aus und normal nicht zu seinem Nachteil.

 


Rubihorn Nordwand - Ice on the Rocks (11 SL 420m - M7)

Zu aller erst mal ein herzliches Danke an Tobi, er hat dir ganzen Bilder gemacht, da ich meinen Foto im Auto liegen gelassen habe. Danke auch an Walter für die Tour, ist eine bestechende Linie, kann man nicht leugnen.

Mit Niklas hatte ich generelles Winterwarmklettern am Rubihorn vereinbart. Niklas war zwar schon verabredet aber zur Not wäre es eben eine 3er Seilschaft geworden. Ich bin, das ist unter meinen Freunden bekannt, nicht so der brutale Freund von Dreierseilschaften, aber vor man daheim hockt... Gott sei dank hab ich Tobi auch noch angefragt und wir haben es tatsächlich mal wieder geschafft zusammen lost zu ziehen, zwei einzelne Seilschaften das ist doch deutlich flexiebler. Ich gehe mit Tobi in die Ice on the Rocks vom Walter Hölzler. Unsere Informationslage ist dünn aber wenigsten konnten wir eine Textbeschreibung auftreiben welche das wesentlichste enthält, wird sich dann auch in dem neuen Eiskletterführer wiederfinden (Was natürlich den Abenteuercharakter der Tour hemmt!).

Von den Erstbegehern wurden die einzelnen Seillängen nicht mit Schwierigkeiten versehen, man weiß also nicht ob man jetzt nach einem M7 Gelände ausschau halten muß oder ob es nur M3 links ums Eck geht. Da ich das Vorgehen vollkommen Unbrauchbar finde, habe ich mit Tobi zusammen eine Schwierigkeitsbewertung der einzelnen Seillängen angefertigt (bzw. Tobi hat sie Angefertigt und ich für gut geheißen.). Es geht nicht darum jeden einzelnen Haken nach Länge und Farbe zu beschreiben, sondern nur darum sich im klassischen Gelände anhand der Schwierigkeit orientieren zu können. ...dazu mehr in einem neuen Beitrag.     


Kleine Rampe zum Eisfall. Optimal für den Warm Up.

Die Eisstufe richtung Schlüsselstelle, das schöne an Walter seiner Tour sie nimmt immer wieder Eispassagen mit, so reines Drytooling mag i ned so gern.


Bei geringer Schneelage zeigt sich das Rubihorn von seiner brüchigen Seite. 

Gras ist immer ein guter Eisersatz. Deshalb glaub ich auch das die Schwierigkeiten nicht so sehr von den Verhältnissen abhängen, zumindes nicht in den steileren Passagen.


 Und hoch gehts, Grasklettern wie man es liebt.

Die Verschneidung ist absolut genial, allein deswagen lohnt sich schon die ganze Route. Beim anklettern des ersten Hakens ruhe bewaren, gut gemacht Tobi.

Mit den Hände gehts auch, nur frisch ist's dann halt.


Wieder eine gute Eisspur, die einzige Stelle die echt schwer wäre ohne Eis. 

Stand am Einzelbohrhaken, weil ich den Stand nicht gefunden hab.

Ende Gelände!

 Die letzte Länge, ich genieße die tolle Graskletterei im Nachstieg.

Alpines Dreamteam, Danke Tobi, hat mir viel Spaß gemacht.

Alternative zum Runterlaufen ist abseilen. Geht ganz gut, darf man nur am Stand vor der großen Veschneidung im Abstiegssinn drauf achten, dass das Seil richtig rum gefädelt ist.

Unser Bewertungsvorschlag der Seillängen bezugnehmend auf die restlichen Rubihorntouren:
1.Seillänge – M2, 50m
2.Seillänge – M7 oder M6A0, Eis 80°, 50m
3.Seillänge – M1 und Gehgelände, 60m
4.Seillänge – M3, 25m
5.Seillänge – M5, Eis 80°, evtl .auch steiler, 25m
6.Seillänge – M2, 20m
7.Seillänge – M5, 30m
8.Seillänge – M6, 35m
9.Seillänge – M3, Eis 80°, 30m (Verhältnissabhängig)
10.Seillänge – M5+, 50 m
11.Seillänge – M5-,60 m

Material:
Eis-/Mixedkletterausrüstung
60m Doppelseil
10 Exen
3 Eisschrauben (min. 2x13cm)
Cam. 0.5 & 0.75








Mont Blanc du Tacul - Supercouloir direct (9 SL - 480m M6 und Chamonixeis 5)

Mittlerweile an den schweren Rucksack und die elendigen Schneeverhältnisse gewöhnt, fahren wir zügig mit den Ski im ersten Morgenlicht bis unter den Schneehang des Supercouloir. Den es dann doch nochmal recht zach hoch geht bis man schließlich den Skistiefel mit dem Bergschuh tauschen kann. Der Direkteinstieg sieht so von nahmen nicht mehr so fett aus wie von weiter entfernt, aber Versuch mach Kluch.


Einstieg in der Morgensonne.


Die erste länge ist mit M5-M6 tricky, aber gut abzusichern und abartig geil...Chamonixmixed von seiner besten Seite!


Immer wenn man denkt jetzt gehts nimmer kommt wieder ein Eisfleckerl oder Felshook daher.


Andy bravourös im Nachstieg, da sieht man wer gute Klettergene hat und diese auch trainiert.


Uns macht es beiden einen brutalen Spaß. Ich könnt grad schreinen.


 Die zweite Länge vom direkteinstieg ist steiles Eis mit Schnee gemischt. Eher heikel aber gut über den Fels mit Camalot und Keilen zu sichern.


Jetzt stehen wir im Eigentlichen Supercouloir. Da es sich aber deutlich zurück legt steht fröhlichem gepickele nix im Weg.


Faszinierender Tiefblick in einer eleganten Route.


Irgendeine Rinne muß man nehmen, meist entscheidet der Bauch. Das Eis ist aber überall dick genug.


Ganz zum Schluß noch einmal steiles Eis aber auch hier keine 90°. In der Verschneidungsartigen Länge ist viel Genußeis anzutreffen, toll das die Bedingungen so gut sind.


Da wir noch soweit runter wie möglich wollen, seilen wir nach den Schwierigkeiten über die Kettenstände ab und schauen dass wir so weit wie möglich bei Licht das leidlich verschneite Val de Blanche runter kommen. Kurz vor der Requiem Hütte wars aber dann stockdunkel, so wagen wir einen Blick in die Hütte ob es einen Winterraum hat. Und es hat, und was für einen! Tags drauf geht es bei immer beschisseneren Verhältnissen zur Montenvers Zahnradbahn.  


Wie immer Saugut dieses Chamonix von dem alle reden!

 

Mont Blanc du Tacul - Modica Noury (450m Chamonixeis 5)

Nach dem guten Wintereinstand in der Rubihorn Nordwand nutzen wir die anhaltend gute Wetterlage um noch einmal in den Westalpen was zu machen. Ich finde auf einer Facebookseite Bilder vom Supercouloir welche am 01.12.13 einen komplett durchgehenden Direkteinstieg zeigen, das will ich micht entgehen lassen.

Ich sammle Andy auf und wir fahren Sonntag nach meiner Skilehrerfortbildung noch nach Chamonix, eine gute Nacht im Caddy und ein Standbeheiztes Frühstück, dann geht es los. Die Midibahn hat noch Revision deshalb geht es erst mit dem Bus durch den Tunnel und dann mit der Italienischen Bahn bis zur Turiner Hütte.

Hier kann man auf ziemlich beschießenem Schnee und erheblich schwerem Rucksack bis unter den Grand Capucin runter rutschen...Skifahren mag ich das gar nicht nennen. 

Bald kommen die Felle drauf und wir ziehen Bergan zum Einstieg des Modica Noury Couloirs neben dem Gabarrou-Couloir an der Tacul Ostflanke.


Der Einstieg ist leicht und geht erstmal gut Seilfrei. Die 2 Seilschaften die in der Modica Nori sind seilen bereits wieder ab.


Die ersten steileren Längen mit Seil sind genau richtig für den Warmup.


Nun wird es richtiges Eisklettern, gut Ausgehockt aber schon in der nähe von 80°/85°. Tolle Geschichte.


Bald ist der erste Steilaufschwung erledigt. Dahinter ist es wieder deutlich flacher. Wir genießen das Ambiente.


Im flacheren ist der Weg manchmal etwas gemixed aber nicht schwer, die geringe Schneelage lässt halt den einen oder anderen Block rausschauen.


Die letzte Länge ist nochmal steiler, aber die 90° kratzt es nicht. Mit Eisschrauben super abzusichern. Die Stände sind eh gebohrt. 


Genau pünktlich zum Alpinen Lichtspiel kommen wir am Ende der Schwierigkeiten an und seilen ab.


Die Berge Strahlen und der Mont Blanc wirft seinen Schatten gen Osten.


Fantastisch, ich kann mich fast nicht sattsehen.


Würg....die Nacht im Simondbiwak war speziel, was für ein Rattenloch! Aber draußen schlafen wär noch schlechter...aber nur a bissel.

 
Nach unruhiger Nacht gehts am Morgen bei bestem Wetter zum Hauptakt ins Supercouloir.